Schule Das Hohenstaufen-Gymnasium wird saniert. Allen anderen Plänen erteilte der Göppinger Gemeinderat am Donnerstag, wenn auch knapp, eine Absage.
Hände weg vom Hogy. Der Gemeinderat hat nun die immer wieder aufkeimende Dikussion um die Alternativen zur Sanierung des Baudenkmals endgültig begraben.
Wir sollten uns Zeit nehmen, über alternative Standorte nachzudenken.“Oder: „Wir sehen die Schule an diesem Standort als Glücksfall für die Stadt Göppingen an.“Die Aussagen von Jan Tielesch (CDU) und Dietrich Burchard (Grüne) beschreiben die ganze Bandbreite an Argumenten, die die Fraktionen im Göppinger Gemeinderat am Donnerstagabend anlässlich der Diskussion zum Haushaltsplan austauschten. Gemeint ist das Hohenstaufen-Gymnasium (Hogy), das dringend saniert werden muss. Während der Christdemokrat „ein Göppinger Michelberg-Gymnasium“befürchtet, und darin von der LiPi-Fraktion unterstützt wurde, war sich die Mehrheit der Ratsmitglieder am Ende einer intensiven Diskussion mit der Verwaltung einig: Sie sieht zur Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerkes keine Alternativen, befürchtet vielmehr anderenfalls noch höhere Kosten.
„Wir haben noch nie intensiv über andere Standorte diskutiert“, hatte Tielesch argumentiert. „Auch das Technische Rathaus war einmal Schule“, stellte er fest und brachte das Gebäude als Verwaltungssitz ins Gespräch. Nach der Vorstellung der LiPi-Fraktion sollte das Telekom-Gebäude im Reusch näher betrachtet werden. Ein weiterer Standort könne das Müller-Areal an der Bahnhofstraße sein. Im Hogy könnten dann die Hochschule oder Studentenwohnungen Platz finden. LiPi wie CDU befürchten, dass die Kosten für die Sanierung des HoGy nicht kalkulierbar sind. „Es wäre nicht das erste Mal, dass wir nach der Hälfte der Arbeiten weitere Ausgaben präsentiert bekommen“, so Stähle. Auch die FWG befürchtet eine Entwicklung wie in Geislingen, spricht von „20 Millionen Euro plus x“, so Wolfram Feifel, der sich auch einen Verkauf des Gebäudes an einen Investor vorstellen könnte.
„Nicht länger über den Standort diskutieren“wollte dagegen Burchard. „Jede weitere Verzögerung verteuert die Sanierung.“Und: „Wir freuen uns, diesen hervorragenden Bau entwickeln und transformieren zu dürfen.“Auch Armin Roos (SDP) hat „bislang keine sinnvollen Alternativen genannt bekommen.“Er fordertne eine schnelle Entscheidung. „Weitere Diskussionen bringen Unruhe in die Schule hinein und würden eine Verzögerung von zehn Jahren bedeuten.“„Die Sanierung mit Nachdruck angehen“, forderte Till Herwig für die FDP/ FW-Fraktion.
Sprecher aller Fraktionen betonten die Bedeutung des Hogy für die Göppinger Bildungslandschaft, seine wertvolle pädagogische Arbeit und seine Beliebtheit bei Schülern wie Eltern. „Wir stellen es nicht in Frage“, hatte Christdemokrat Jan Tielesch gleich zu Beginn seiner Ausführungen bekräftigt. Am Ende der Diskussion sprachen sich 17 Räte für die Sanierung aus, 13 wollten Alternativen untersuchen. Der Antrag der LiPi-Fraktion, das Telekom-Gebäude zu untersuchen, wurde abgelehnt.