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Studienfahrt K2 nach Berlin

Wenn man auf Grund von Coronaregelungen nicht für seine Studienfahrt ins Ausland kann, wo wollen in Deutschland die meisten hin? Berlin natürlich! Dorthin ist ein Teil unserer Stufe am 18.09.2022 für sechs Tage auch mit dem Zug aufgebrochen. Überraschenderweise hat die Deutsche Bahn uns keinen Strich durch die Rechnung gemacht und alles lief super. Wir hatten im ICE reservierte Plätze, die einen hatten den Tisch voller Essen, die nächsten spielten auf einem Block mit Nüssen und Rosinen Mühle. Als wir endlich in Berlin angekommen waren und sich jeder irgendwie mit seinem Koffer aus dem Zug zu drücken versuchte, hieß es noch ,,keine Sorge, alle kommen raus, wir haben genug Zeit“. Als die Tür dann tatsächlich nicht so lange offen blieb und sich vor den Gesichtern zweier Schülerinnen einfach schloss, war jeder noch der Annahme, sie würden sich wieder öffnen. Spoiler, haben sie nicht! Frau Donner winkte noch und alle fanden es durchaus amüsant, bis der Zug dann losfuhr. Da wir unglaublich kompetente Leute sind, haben wir dann fleißig gewartet bis die zwei mit einer anderen Bahn wieder zurückkamen. 

Nach dem Check-in im Hostel machten wir eine bilingual kommentierte Spreefahrt entlang vieler Sehenswürdigkeiten, unter anderem dem Berliner Dom, Politikgebäuden und der Museumsinsel. Unsere Tage begannen immer mit einem Frühstücksbuffet und am Montag folgte darauf dann eine Stadtführung durch Kreuzberg. Der Guide erzählte uns spannende Geschichten über die Mauer, eine Familie zwischen BRD und DDR ohne Zugehörigkeit und die verschiedenen Berliner Viertel. Mittags, zwischen den Programmpunkten, hatten wir Freizeit und die Möglichkeit etwas zu essen. Manche fanden ihre gewünschten Döner, andere eher Sushi oder Wraps. In Berlin sucht man bekanntlich nicht lange. Nach der Pause stand das Spionagemuseum an, mit interessanten Infos und Möglichkeiten zum Selbstausprobieren. Von Vergiftung im Mittelalter bis zu heutigen Spionen wurde alles abgedeckt. Am Nachmittag hatten wir frei. Manche besuchten das Humboldtforum und schauten bei leichtem Regen den Sonnenuntergang zu, danach schrie dann der Hunger und alle gingen in unterschiedlichen Restaurants essen. Unsere Freizeit war von Gruppe zu Gruppe täglich unterschiedlich. Manche genossen es, shoppen zu gehen, andere waren eher mit Sightseeing beschäftigt. Da wir bis um 12 Uhr nachts draußen sein durften, streiften wir noch durch die beleuchtete Stadt. 

Die zweite Tour machten wir dann am Dienstag mit dem Fahrrad, glücklicherweise bei gutem Wetter und guter Laune. Die Mauer stand auch hier wieder im Fokus, unter anderem auch Fluchtgeschichten und deren Opfer. Außerdem begutachteten wir die interessanten Sticker und Street Art an Wänden und Säulen. In einer Panorama-Kunstausstellung zum geteilten Berlin waren wir auch noch. Am gleichen Abend versammelten sich ein paar und färbten sich aus unerfindlichen Gründen die Haare rot, woraufhin sich am nächsten Tag eine Pumuckelgruppe bildete. Der Mittwoch führte uns in die Gedenkstätte Hohenschönhausen, wo wir nach einer Führung mit Zeitzeugen aus der DDR sowie einem syrischen Geflüchteten eine gemeinsame Projektarbeit machten. Nach einem freien Nachmittag gingen wir abends zum Bundestag, hörten erst einem Bericht zu, unterhielten uns dann mit Heike Baehrens an ihrem Geburtstag über ihre Meinung zu anderen Politikern, Parteien und wichtigen gesellschaftlichen Themen. Später gingen wir noch schnell auf die Kuppel, es war allerdings schon so spät, dass sie uns schon bald rauswerfen wollten. Im Loungebereich des Hostels konnte man am Abend super Billiard spielen, damit beschäftigte sich regelmäßig eine große Gruppe von uns. 

Am nächsten Tag durften wir im Bundesrat eine Sitzung simulieren und bekamen wieder einen guten Einblick in das Politikerleben. Wir durften zwar nicht auf die coolen Sessel im Foyer sitzen, trotzdem waren das Gebäude und seine Geschichte sehr spannend. Nachdem wir dann ein Gruppenfoto am Brandenburger Tor gemacht hatten, besuchten wir alle noch das Beach-Mitte. Dort konnten wir entscheiden zwischen verschiedenen Angeboten, Einige spielten mit Herrn Kugler Volleyball und andere gingen mit Frau Donner in den Hochseilgarten. Dort oben hatten wir tatsächlich sehr viel Spaß, es entstanden lustige Fotos und gleichzeitig hatte man eine wundervolle Aussicht über Berlin.

Am Abend war die ganze Gruppe zusammen in einem italienischen Restaurant essen, wir haben uns wortwörtlich köstlich amüsiert und auch mit den Lehrern gerne etwas Zeit verbracht. Auch an diesem Tag waren wir noch länger in der Stadt und genossen noch ein letztes Mal das Nachtleben in der Hauptstadt. 

Vor der Heimfahrt stand noch das Futurium auf dem Programm, ein sehr bildendes, interessantes und gleichzeitig cooles Museum mit vielen technischen Neuheiten. Sehr anschaulich wurden dort verschiedene Zukunftsszenarien dargestellt und unbekannte erneuerbare Energien erklärt. 

Die Rückfahrt erwies sich dann doch als eher problematisch, als die auf der Hinfahrt so zuverlässige Deutsche Bahn ihrem Ruf alle Ehre machte. Auf Grund einer Weichenstörung konnte logischerweise kein ICE in den HBF Berlin einfahren, dadurch fiel dann nicht nur unser Zug aus, sondern auch alle folgenden. Wir hatten uns schon so auf unsere reservierten Sitzplätze gefreut, jetzt blieb uns nichts anderes übrig, als mit der S-Bahn zu fahren mit all unserem Gepäck und weiteren ungeduldigen Reisenden. Nach einer sehr gequetschten, engen und eher unbequemen Fahrt im ICE nach Nürnberg, hatten wir es auf unserem Weg nach Stuttgart doch um einiges bequemer und die Laune war auch sichtlich besser. In Waiblingen standen wir dann plötzlich still und konnten aus unbekannten Gründen nicht weiter. Glücklicherweise fanden sich um 22.30Uhr noch genug Eltern als Fahrdienste und zwar verspätet, aber noch mit allen Körperteilen kam jeder dann gut zuhause an. 

All dies wäre nicht ohne unsere Lehrkräfte möglich gewesen, die nicht nur ein tolles Programm für uns geplant hatten, sondern auch in Situationen wie der Rückfahrt immer ruhig und gelassen blieben. (Von Ann-Sophie Bauer)