Unsere Reise nach Südafrika
Tanzen und Trommeln mitten in der Stadt, mit der Bahn direkt am Meer entlang, gut gelaunte und singende Menschen im Zug, Robben Island mit Mandela‘s Zelle, Kite Surfen am Strand, bei über 30 Grad auf den Tafelberg wandern und die Fußball WM als einzige Weiße in einem vollen Pub schauen, etc. Das und vieles mehr haben wir in nur 7 Tagen in Cape Town erlebt.
Es war wunderschön dort und wir wollten gar nicht mehr weg. Doch unser nächstes Ziel war Mossel Bay und dort sollten wir endlich die Freunde unserer Eltern treffen.
Nach einer ziemlich langen Autofahrt bei viel zu heißen Temperaturen kamen wir endlich an und lernten Familie „Potgieter“ kennen.
Wir waren total aufgeregt, da wir sie noch nie zuvor gesehen hatten. Doch wir haben uns ab dem ersten Moment super verstanden. Mit Händen und Füßen und etwas Hilfe unserer Eltern konnten wir uns auf Englisch unterhalten und wenn man gut aufgepasst hat, haben wir sogar einzelne Wörter ihrer Muttersprache „Afrikaans“ verstehen können.
In den weiteren 7 Tagen erlebten wir sehr viele schöne Dinge zusammen in Mossel Bay. Weihnachten verbrachten wir am Strand und lernten die südafrikanischen Weihnachtstraditionen kennen.
Unsere Vorfreude stieg immer mehr, denn nun sollte es endlich auf die Farm der Potgieters gehen.
Dort verbrachten wir Silvester und lernten alles kennen: Die Schafe, Ziegen, Kühe, Hunde und deren Welpen sowie auch die Nanny Ethel, mit der wir noch sehr viel mehr Zeit verbrachten in den weitern zwei Monaten.
Mit dem Quad die Schafherden treiben, Kühe impfen, Pick Up fahren und soo viel mehr erlernten wir auf der Farm.
Mittlerweile waren wir schon wie eine Familie zusammengewachsen und unser Englisch war schon viel besser geworden als am Anfang. Sogar unsere kleine Schwester Naemi (10) konnte schon erzählen, wie sie geschlafen hatte, was sie zum Frühstück wollte und natürlich fragen, ob sie zu den kleinen Welpen gehen durfte.
Doch langsam wurde es Zeit für unsere Eltern und kleine Schwester zurück nach Deutschland zu gehen und Tschüss zu sagen.
Auch für uns wurde es ernster, denn das Schuljahr in Südafrika startete nun im neuen Jahr. Mit großer Aufregung, Schuluniform und schon früh am Morgen saßen wir dann jeden Tag für über eine Stunde im Auto auf dem Weg zur Schule. Trotz Aufregung und etwas Angst vor dem, was alles kommen sollte, fanden wir uns schnell ein und lernten viele neue und super nette Freunde kennen.
Kaum zu glauben, aber wir hatten sehr viel Spaß daran in die Schule zu gehen und freuten uns sogar jeden Tag aufs Neue trotz der langen Fahrt von der Farm in die Stadt in die Schule zu gehen.
Alles war neu für uns: Aaron ging mit Johnie auf die St. Andrews Boy School, Zenaida mit Marelize auf die benachbarte Mädchenschule. Eigentlich sind beides Internate. Wir besuchten sie jedoch als Day Boys bzw. Girls.
Vormittags Schule und nachmittags Sport. Das war der perfekte Tagesablauf für uns.
Egal ob Water Polo, Cricket, Tennis, Basketball oder Hockey, wir probierten uns darin aus und am Wochenende hieß es dann „Matchdayyy“.
Ein bis zweimal die Woche haben wir ein Kinderheim besucht, was uns gezeigt hat, wie dankbar wir eigentlich sein können. Wir haben mit den Kindern dort gespielt und Hausaufgaben gemacht. Noch nie zuvor haben wir so viele strahlende Kinder gesehen, die eine so lebensfrohe Art haben, obwohl sie auf engem Raum leben und nur wenige Besitztümer haben.
Die Potgieters überraschten uns immer wieder und brachten uns jedes Wochenende an unglaublich schöne Orte in Südafrika.
Nach fast 3 Monaten mussten wir uns leider verabschieden und uns auf den Weg zurück nach Deutschland machen.
Wir sind uns aber ganz sicher, dass das nicht unser letztes Mal in Südafrika war. Wir haben so viele Erfahrungen und schöne Momente gesammelt und sind enorm an dieser Reise gewachsen.
Wir sind unglaublich dankbar für diese Möglichkeit und sind glücklich, dass alles so gut funktioniert hat, die Potgieters uns so freundlich aufgenommen haben und das HoGy diese Reise erlaubt hat. Wir wären sonst gar nicht aus dem deutschen Flughafen herausgekommen. Die Polizisten haben schon dort gefragt, ob denn schon Ferien seien. Bei der Überprüfung der Schulbeurlaubungen hat sich dann herausgestellt, dass der junge Polizist selber auf dem HoGy war. Wir haben so viel Unterstützung von unseren Lehrern und Klassenkameraden bekommen und vor allem in Englisch und Bili war alles dann viel einfacher.
Zenaida und Aaron Tremba